Experten - Alles aus einer Hand
Als wir innerhalb einer Woche ein Grundstück reserviert und bei FingerHaus einen Werkvertrag unterschrieben haben, war von vornherein klar, dass wir keines der Gewerke in Eigenleistung machen wollen und auch keine Gewerke rausnehmen wollen. Wir wollen wirklich alles aus einer Hand. Nicht, weil wir es nicht können, sondern weil wir nicht wollen. Und weil wir vorausschauend planen und nachher in 2, 3, 4 Jahren auch noch sagen wollen: Alles richtig gemacht. Denn uns ist klar, dass es immer zu Diskussionen führt, wenn man irgendwas rausnimmt und selber macht oder fremdvergibt. Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?
Also warum sind die Fliesen uneben verlegt: Weil der Estrich uneben war oder weil der Fliesenleger keine gute Arbeit gemacht hat? Da gibt es dann immer die berühmte Auslegung. Und selbst wenn es etwas teurer ist (was wir noch nicht mal so bestätigen können bei FingerHaus), dann ist es den Preis wert. Denn die eigene Arbeitszeit für den Aufwand der Koordination, rumtelefonieren und daran erinnern, wann was dran ist plus die grauen Haare, die entstehen, wenn sich etwas verzögert und dadurch andere nicht tätig werden können und dann keine Zeit haben, sind auch was wert. Dazu kommt: Drei Kinder und berufstätig. Irgendwas würde leiden.
Und wenn dann der Kundendienst kommt und sagt: Tja, die Fliesen haben wir ja gar nicht verlegt, dann ist da bestimmt was schief gelaufen, dann geht’s los mit den Diskussionen. Und dafür haben wir keine Energie. . . Klar kann alles gut geht, aber viele Köche verderben den Brei.
Deshalb haben wir uns von vorneherein gesagt: Entweder wir können es komplett schlüsselfertig bezahlen oder gar nicht. Denn trotzdem haben wir noch genug zu tun und mussten schon genug koordinieren, vor Ort sein, besprechen, organisieren, planen, denn irgendwas ist immer.
Zum Beispiel:
- Hausanschlüsse können erst gemacht werden, wenn das Gerüst weg ist
- Gerüst kann erst weg, wenn verputzt ist
- Verputzt werden kann erst, wenn’s nicht regnet
- Wenn es nicht rechtzeitig erfolgt, müssen wir mit Notstrom den Estrich trocknen
- Wenn der Estrich mit Notstrom trocknet, wird’s teurer
- Wenn’s teurer wird, haben wir weniger Geld übrig für die spätere Ausstattung
Also immer mal wieder allen auf den Zahn fühlen und sprechen, ob nicht doch jetzt verputzt werden kann, damit das Gerüst weg kann und die Firma dann auch Zeit hat und dann der Installateur die Heizung anschließen kann und dann nicht schon lange der Estrich trocken ist (weil wir eben doch über Notstrom heizen mussten).
Oder anderes Beispiel:
- Fertigmeldung Hauswirtschaftsraum abschließbar an Telekom, damit der nächste Schritt erfolgen kann
- Telekom-Sub schießt das Glasfaserkabel ein und setzt die Dose (ist an dem Tag ein Handwerker im Haus oder müssen wir hinfahren?)
- Tarifauswahl Telekom und Meldung Anschlussbereitstellung - Telekomtechniker muss dann ja auch vorbeikommen, wenn entweder wir oder andere Handwerker im Haus sind
Weitere Beispiele:
- PV-Anlage in Betrieb nehmen, anmelden beim Netzbetreiber, Abnahme Elektro, Fliesen, Maler, Fertigstelltrupp, Garten- und Landschaftsbauer, Stromtarifanmeldung, Wallbox anmelden, Förderanträge stellen, Rechnungen bezahlen, usw.
Und außerdem mussten wir bisher auch ehrlich gesagt nicht viel selbst erledigen. In unserer jetzigen Eigentumswohnung kam sogar jemand und hat uns die Lampen und Bilder aufgehängt. Das werden wir aber dieses Mal selbst machen - man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.
Auch im Garten wollen wir uns mal selbst versuchen und die Blumen, Sträucher und Beete selbst gestalten. Außerdem habe ich mir als Projekt eine Matschküche für die Kinder vorgenommen - mit geschenkten Paletten und einem günstigen alten Spülbecken fange ich mal an für’s Erste.
Sowas wie Schalsteinmauer und Randsteine setzen sollte besser jemand tun, der sich damit auskennt. Wir verdienen dann lieber in der Zeit etwas Geld, damit wir denjenigen damit bezahlen können, der Experte auf seinem Gebiet ist. Und wir bleiben Experten auf unserem Gebiet, damit das Geld auch zukünftig nicht ausgeht und wir immer Arbeit behalten bzw. finden.